Schmerztherapie
Schmerz
ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis,
das mit aktueller oder potentieller Gewebsschädigung verknüpft
ist
oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.
(Definition
des Schmerzes gemäß der Internationalen Gesellschaft
zum Studium des Schmerzes:
International Association for the Study of Pain, IASP)
Grundsätzlich sind Schmerzen als ein Alarmsignal des Körpers
zu betrachten. Dem Organismus wird in Form eines Schmerzreizes eine Störung
gemeldet und ermöglicht so eine entsprechende Schutzreaktion (z.B.
das Wegziehen der Hand von der heißen Herdplatte). Schmerz kann
also als eine reine Sinneswahrnehmung verstanden werden.
Mit dieser Definition
würden wir es uns jedoch zu einfach machen. Schmerz ist nicht nur
ein reiner Nervenimpuls, sondern ein komplexes und vielschichtiges Erlebnis.
Die Art und Weise, wie wir den Schmerz empfinden hängt von den verschiedensten
Faktoren ab. Diese sind:
- Art und Ort
der Störung
- Körperliche Situation
- Die individuelle Schmerztoleranz
- Kulturelle Faktoren
- Persönliche Einstellung zu Krankheit und Schmerz
- Soziales Umfeld
Die Therapie des Schmerzes
bedarf also einer weitgefächerten Sichtweise. Die Konzentration auf
Behandlung einzelner Organe führt, wenn überhaupt, nur teilweise
zum Erfolg. Um wirklich effektiv zu therapieren, muss der Mensch als ein
kompliziertes Machwerk aus physischen, psychischen und sozialen Variabeln
betrachtet werden. (Bio-Psycho-Soziales Schmerzmodell)
Daraus
ergibt sich die klare Forderung nach einer ganzheitlichen
und patientenorientierten Schmerztherapie.
Aufgrund
der Vielschichtigkeit des Schmerzes ist eine patientenorientierte Behandlung
aber recht schwierig. Das Anlegen einer umfassenden Anamnese bietet einen
ersten Eindruck der individuellen Situation des Patienten. Mit ihr kann
ein patientenorientierter Therapieplan zumindest abgesteckt werden.
Letztendlich kann
nur der Patient selber sagen, welche Therapie erfolgreich ist oder nicht.
Denn nur er weiß wann, wo und wie seine Schmerzen auftreten.
Es
besteht deshalb die Forderung nach einer hohen
Integration des Patienten in die Therapie.
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